Energieanwendung

09.09.2020

Wie schäd­lich ist 5G für unsere Gesundheit?

Strenge Grenz­werte für elek­tro­ma­gne­tische Strahlen schützen uns vor negativen ge­sund­heit­lichen Aus­wirk­ungen. Reicht der Schutz auch bei der neuen Mobil­funk­tech­no­logie 5G, oder birgt diese ein Risiko für die Ge­sund­heit? Ein Bericht des Bundes gibt Auf­schluss – trotz un­zu­reichender Datenlage.

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Überall te­le­fo­nie­ren und Daten he­run­ter­la­den? Tau­sen­de von Mobil­funk­an­ten­nen machen das hier­zu­lande möglich.

Unser Körper wird durch feine elek­tri­sche Signale vom Gehirn ge­steuert. Starke elek­tro­mag­netische Strah­len können die na­tür­lichen Signale beein­flussen und sich negativ auf unsere Ge­sund­heit aus­wirken. Des­halb gelten in der Schweiz heute schon strenge Grenz­werte zum Schutz vor einer zu hohen Be­lastung durch diese so­ge­nannte nicht­io­ni­sie­rende Strah­lung (NIS). In unserem All­tag kommt NIS über­all vor: bei­spiels­wei­se in Form von Strom­lei­tun­gen im Bahn­ver­kehr oder bei In­duk­ti­ons­koch­herden sowie in Form von elek­tro­mag­net­ischer Strah­lung bei Smart­phones und anderen Mobilfunkgeräten.

Wie bei den älteren Mobil­funk­tech­no­lo­gien stellt sich auch bei der Ein­füh­rung der fünften Ge­ne­ra­tion (5G) die Frage nach mög­lichen ge­sund­heit­lichen Risiken für uns Menschen. Die Ein­führung von 5G ist eine der Mass­nahmen, mit denen der Bundes­rat die Schweiz im Rahmen seiner Strategie «Digitale Schweiz» in puncto Di­gi­ta­li­sierung fit machen will. 5G soll grössere Über­tra­gungs­raten, kür­zere Reaktions­zeiten und eine leis­tungs­fähigere Daten­über­tragung er­mög­lichen. Das ist nötig, weil das mobil über­tragene Daten­volumen Schätzungen zufolge bis 2024 auch in der Schweiz um 500 Pro­zent zu­nehmen wird, wie ein Ende 2019 pu­bli­zier­ter Bericht des Eid­ge­nös­sischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kom­mu­nikation (UVEK) zeigt.

Immer mehr: Ex­perten schätz­en, dass das mobil über­tra­ge­ne Daten­vo­lumen bis 2024 um 500 Pro­zent zu­neh­men wird.

Noch keine ne­ga­tiven Effekte bekannt

Die für den Bericht ein­ge­setz­te, inter­dis­zi­pl­inäre Ex­per­ten­gruppe wurde be­auf­tragt, all­fäl­lige ge­sund­heit­liche Aus­wirkungen der 5G-Tech­no­lo­gie – ins­be­son­dere der nicht­io­ni­sie­renden Strah­lung – auf den Men­schen zu eruieren. Ziel der Ex­per­ten war es, den aktuellen wissen­schaft­lichen Stand zu ge­sund­heits­schäd­lichen Effekten von Mobil­funk und Strah­lung zu beleuchten und im vorliegenden Bericht zu dis­ku­tieren. Dafür wählten sie Studien zu Themen wie Tumor­bil­dung, Durch­blutung des Gehirns, Hyper­sen­si­bi­li­tät, Ver­halten von Kindern und Jugend­lichen oder Fruchtbarkeit.

Das Er­geb­nis aus dieser Meta­studie ist viel­ver­sprechend: Bei den heute ver­wen­deten Mobil­funk­fre­quenzen unterhalb der NIS-Grenz­werte – auch jenen, die gegen­wärtig für 5G genutzt werden – wurden negative Aus­wir­kun­gen auf die Ge­sund­heit bis­lang nicht konsistent nach­ge­wiesen. Aller­dings beur­teilen die Experten die vor­han­denen Daten in den meisten Fällen als nur be­grenzt oder nicht aus­rei­chend aus­sage­kräftig. Weitere Studien sind ent­sprechend nötig, um die Frage nach po­ten­zi­ellen Gesund­heits­ri­si­ken ab­schlie­ssend zu beantworten.

Der kom­plette Bericht «Mobil­funk und Strah­lung» des UVEK kann hier he­run­ter­geladen werden:
bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/elektrosmog/dossiers/bericht-arbeitsgruppe-mobilfunk-und-strahlung.html

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